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Freelancerkompass 2023 | Politik bremst Freelancer aus

Freelancerkompass 2023 zeigt:

Freelancer wünschen sich mehr politische Unterstützung

Das Berufsprofil des Freelancers wird in Deutschland immer beliebter und befindet sich nach wie vor in einem Aufwärtstrend. Nicht zuletzt wegen der zunehmenden Spezialisierung in unserer Gesellschaft, in der zum Beispiel Berufe, wie der Prompt Engineer entstehen. Auch der Wunsch nach mehr Selbstbestimmung, Freiheit im Arbeitsleben und mehr Work-Life-Balance wird immer größer. Jedoch frustriert es die Selbständigen immer mehr, dass die Politik diesem Ansinnen keine Rechnung trägt, da sozialversicherungspflichtige und tarifliche Beschäftigungen im Mittelpunkt stehen. Dies belegen die Umfrageergebnisse des Freelancerkompass 2023 „So arbeiten Freelancer in Deutschland“ von freelancermap.de, der im Frühjahr dieses Jahres unter 1.350 Freelancern durchgeführt wurde.

Freelancer sind unzufrieden mit der Politik

Teilweise würden sich Freelancer sogar von der Politik gegängelt fühlen, stellte die Freelancer-Umfrage fest. Denn durch Projekte im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung würden sie sozusagen durch die Hintertüre wieder zu Angestellten gemacht. Lediglich eine verschwindend geringe Anzahl von 3 % der befragten Selbständigen fühlt sich von der Politik gut unterstützt. 54% dagegen sagen, dass sie unzufrieden sind mit der deutschen Politik.
Vielfach wird der Wunsch nach klaren Kriterien und mehr Sicherheit im Bereich „Scheinselbständigkeit“ laut. Zudem sehen die aktuelle Gesetzeslage (36 %), die hohe Steuerbelastung (36 %) sowie Renten- und Sozialversicherungsaspekte (28 %) als Herausforderung. Daher wünschen sich rund 22 Prozent mehr politische Unterstützung. Es müsse ein Umfeld geschaffen werden, dass den Schritt in die Selbständigkeit nicht ausbremst, sondern fördert. Sie erwarten Anerkennung ihrer Leistungen und verstehen sich als Unternehmer*innen, die teilweise auch wieder zu Arbeitgebern werden und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze schaffen.

Freelancer-Tätigkeit lohnt sich

Der Freelancerkompass macht in jedem Fall deutlich, dass sich die Selbständigkeit für die Mehrheit der Freelancer lohnt. 70 Prozent der Freelancer sind mit ihrer finanziellen Situation zufrieden. Das gilt vor allem für Freelancer aus der IT- und Softwareentwicklung (80%). Da sieht es im Bereich Marketing und Kommunikation wieder ein klein wenig anders aus. Hier liegt die Arbeitszufriedenheit bei „nur“ 54%. Als Abrechnungsmodell für ihre Leistungen wählen Freelancer nach wie vor die stundenweise Bezahlung. Die Abrechnung auf Basis von Tagessätzen wird am häufigsten in der betriebswirtschaftlichen Beratung angewendet (40%).

Freelancer sind gefragt wie nie! Denn der Fachkräftemangel, die Digitalisierung, New Work und der demografische Wandel spielen dieser Berufsform in die Karten. Drei von vier Freelancern haben bestätigt, dass sich der Fachkräftemangel positiv auf ihr Geschäft auswirkt. Auch die zunehmende Flexibilisierung der Arbeits- und Zusammenarbeitsmodelle ist ein positiver Faktor. 41 Prozent der Freiberufler haben zugestimmt, dass es ihnen in diesem Jahr leichter als in den Vorjahren fällt, Projekte zu gewinnen.

Negativ wirkt sich derzeit, wie für alle Menschen in Deutschland, die Inflation (55%) auf die Freelancer aus. Besonders kritisch beurteilen die Befragten auch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges (37%).

Gender-Gap nach wie vor auch bei den Selbständigen

Die Verdienstmöglichkeiten als Freelancer können sich auch sehen lassen. Im Durchschnitt verdient ein hochqualifizierter Freelancer 99 Euro pro Stunde. Jedoch sieht man bei dieser Umfrage auch, dass unter den Selbständigen nach wie vor ein Gender-Gap vorherrscht. Der Stundensatz von Männern liegt im Schnitt um rund neun Prozent höher als bei Frauen. Die Differenz ist besonders in den Bereichen Finance, Accounting, Controlling sowie IT- und Softwareentwicklung sichtbar. Insgesamt ist die deutliche Mehrheit (ca. 75%) unter den Freelancern männlich. Insbesondere in den MINT-Berufen (76%) und im IT- und Engineering-Umfeld (Software-Entwicklung, IT-Beratung, Digitalisierung) sind Männer deutlich mehr vertreten. Dagegen dominiert der Frauenanteil im HR-Umfeld und im Bereich Marketing und Kommunikation.

Preissteigerungen auch bei den Freelancern

Wegen den allgegenwärtigen Preissteigerungen für Energie, Lebensmittel, usw. waren auch viele Unternehmer in der Freelancer-Branche gezwungen, 2023 die Preise zu erhöhen (38 Prozent). Vor allem Freelancer mit Schwerpunkt Marketing und Kommunikation (64%) haben ihren Tagessatz angepasst. Die Freelancer-Umfrage macht zudem ersichtlich, dass Freiberufler, die bereits in den letzten drei Jahren ihre Preise erhöht hatten, dies 2023 wieder getan haben.

Wie Sie Freelancer für Projekte gewinnen

Die meisten Freelancer sind hauptberuflich mit 41,7 Stunden pro Woche tätig. Meistens arbeiten sie im heimischen Büro oder von unterwegs aus. Fast jedes zweite Projekt remote umgesetzt – dicht gefolgt von hybriden Projekten. Gerade im Schwerpunktbereich Marketing und Kommunikation ist der Remote-Anteil (77%) sehr hoch.

Insbesondere Freelancer aus dem IT-Umfeld legen überdurchschnittlich häufig Wert auf die Bezahlung (~86%). Dagegen ist für Unternehmer aus dem Marketing/Kommunikation/Betriebswirtschaft tendenziell der Projektinhalt wichtiger.
Zusammenfassend kann man also sagen: Wer Freelancer für ein Projekt gewinnen will, muss eine attraktive Bezahlung anbieten, das Projekt sollte inhaltlich spannend sein und sich remote oder zumindest hybrid umsetzen lassen!

Freelancer nutzen Plattformen für Projektakquise

Der Mittelstand, Beratungsunternehmen sowie Startups (75%) werden immer häufiger als attraktiver Auftraggeber von Freiberuflern genannt. Das gilt vor allem für Freelancer mit betriebswirtschaftlichem oder Engineering-Schwerpunkt (~82%). Zur Projektakquise nutzen Freelancer mehrheitlich Plattformen, das persönliche Netzwerk, Personaldienstleister sowie soziale Netzwerke. Messen und Events sowie Branchenverbände spielen nur eine untergeordnete Rolle.

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