Drastischer Rückgang von Fusionen und Übernahmen
Nach dem Rekordjahr 2021 nach und während der Corona-Pandemie ist das Geschäft mit Mergers und Acquisitions (M&A) im Jahr 2022 drastisch eingebrochen. Um satte 38 Prozent ist die Gesamtzahl der weltweit abgeschlossenen M&A-Transaktionen gesunken. Dementsprechend sind auch die Erwartungen für das neue Jahr 2023 verhalten. In diesem Blogbeitrag erhalten Sie eine Einschätzung der Novartum zu den Transaktionsvorgängen im vergangenen Jahr sowie den zu erwartenden Trends für den Einkauf und für Fusionen von Unternehmen.
M&A-Jahr der „zwei Hälften“
2022 war ein Rekordjahr genauso wie das Vorjahr, jedoch im negativen Sinne. Während 2021 noch starke rund sechs Billionen Dollar durch Übernahmen und Fusionen umgesetzt wurden, folgte ein Jahr später ein drastischer Rückgang mit 38 Prozent, das ist die stärkste Flaute im M&A-Markt seit 2001. Als Gründe werden unter anderem steigende Zinssätze, Lieferengpässe, der Krieg in der Ukraine und wirtschaftliche Unsicherheiten genannt. Mark Sorrell, CO-Leiter des Bereichs Global M&A bei Goldman Sachs, hat das vergangene Jahr als „eine Geschichte von zwei Hälften“ beschrieben. Der Rückgang in der ersten Jahreshälfte in 2022 bei Mergers und Acquisitions in Höhe von 2,2 Billionen US-Dollar kann noch auf das Rekordjahr 2021 zurückgeführt werden. Doch der M&A-Einbruch in der zweiten Jahreshälfte in 2022 ist bedenklich. Der Datenanbieter Refinitiv hat in den Monaten von Juli bis Dezember vergangenen Jahres Fusionen und Übernahmen im Wert von 1,4 Billionen US-Dollar prognostiziert, so berichtete die Financial Times. Dabei handelt es sich um den größten Rückschlag von einem Halbjahr zum nächsten im M&A-Markt seit Beginn der Aufzeichnungen in 1980. Dies wird unter anderem durch den Mangel an günstigen Finanzierungen und Rezessionsängsten begründet, was wiederum zu mehr Vorsicht beim Abschluss von Transaktionen führte.
M&A-Trendwende möglich
Aufgrund dieser Verunsicherung sehen Prognosen eher ein unfruchtbares Jahr für Fusionen und Übernahmen. Eine Trendwende kann aber nicht ausgeschlossen werden, sollte der Rezessionsdruck wieder abnehmen. Dann kann sich der M&A-Markt im laufenden Jahr 2023 genauso positiv entwickeln, wie noch 2021, bei dem Unternehmen von der Pandemie ebenso gebeutelt wurden. Gerade in bestimmten Sektoren, wie dem Technologie-Markt, kann ein Aufschwung unserer Ansicht nach nicht ausgeschlossen werden.